Der Baron gibt sich die Ehr

Meine Geschichte...

 

Hiermit wird Kund getan, wohl um zu Wisse...

Nach einer langen Reise und einer strengen Knappschaft, erhielt ich am Ostersonntag anno domini 2006 auf Burg Falkenstein meinen Ritterschlag.

Diese Zeremonie mit anschließender Feier dauerte 3 der Tage. Am Ostersamstag musste ich für meine Gäste ein Mahl anrichten um dann anschließend zur 21 Stund' des Tages meine Nachtwache anzutreten. Für diese Nachtwache wurde ein Ritterzelt mit einem Altar, Kerzenständer und einem Schafsfell ausgestattet. In diesem Bereich hatte ich Zeit bis zum Morgen, der siebten Stund' des Tages, über meine Vergangenheit und meine Zukunft nachzudenken. Neben der mentalen Kraft, die in dieser Nacht geprüft wurde, wollten es auch die Naturgewalten wissen. Die Temperaturen vielen in dieser Nacht um derer null Grad und es wurde selbst im Zelt windig. Um sicher zu stellen, dass meine Prüfungen dem alten Codex entsprechend vollzogen werden, wachten 2 Knappen und Ritterüber diesen Zeitraum über mich.

Es waren die längsten zehn Stunden meines Lebens, in denen ich nicht schlafen, reden , trinken, speysen oder zur Toilette durfte. Erschwerend kam noch dazu, dass ich nur Still stehend oder auf dem Schafsfell knieend die Zeit verbringen mußte. Die einzige Ablenkung aus meinen Gedanken bestand aus dem wechseln der Kerzen die nach knapp sechs Stunden herunter gebrannt waren. Am Morgen zur 7. Stund des Tages wurde ich durch meinen Ritter zur Waschung abgeholt. Diese fand im Bade des ehrwürdigen Gemäuers, dem Schloss von Ballenstedt statt.

Symbolisch wurde ich, mit einer Weihgewandung bekleidet, von meiner Vergangenheit bereinigt. Mein Ritter sprach seinen Segen aus und ich tauchte nach der Waschung als neuer Mensch aus dem Bade. Nach dieser Zeremonie ging es zum Altarzelt, das mittlerweile für meine letzte Ruh als Knappe vorbereitet wurde. Auf einem Bett , durch weiche Schafsfelle gepoltert, wurde ich abermals geprüft. So lag ich vollkommen übermüdet auf einem bequemen Bett, ohne dem Schlaf fröhnen zu dürfen. Neben mir wachte ein Junker und vor dem Zelt zwei Wachen, die dann jene einzeln ins Zelt ließen die mir ihre Aufwartung, Glückwünsche und Geschenke überbrachten. Auch in dieser bequemen Position, durfte ich nicht reden, schlafen oder mich bewegen.

 

Dann war es so weit und ich durfte in meiner schlichten Gewandung zur Burg aufbrechen. Der Zug bestand aus Rittern, Knappen, Soldaten und holden Maiden. Es war ein wunderbares Schauspiel, dass von tausenden von Gästen der Burg geteilt wurde. Im Rittersaal der Burg Falkenstein (Vorharz), begann dann die Zeremonie.

Feierlich wurden mir meine Insignien überreicht. So erhielt ich Symnolisch die Sporen und es wurde meine Rüstung mit Helm, das Schwert mit Schwertgurt angelegt sowie am Ende mein Wappen-Schild überreicht. Den letzten Schlag, den ich in Demut und ohne Wehr über mich ergehenließ, war mein Ritterschlag.

Danach erhielt ich das Recht, meine Mannen nennen und führen zu dürfen und wurde in Ehren aus dem Dienste meines Ritters entlassen, auf das ich ein ein Freyer sey. Von diesem Tage an durfte ich mich Freyherr Gerhard der Baer nennen und werde heutzutage auch mit Baron le Baer betitelt. Mir wurde das Recht zuerkannt zum Heerbann zu rufen und Ritter unter meinem Banner zu führen.

Nach meinen Ritterschlag begannen die Feierlichkeiten (Festmahl und Gelage) bis zum Ostermontag statt.

 

Nun versuche ich nach dem Codex eines Ritters zu leben und seine Tugenden, anderen zu vermitteln. Mittlerweile ist die Anzahl der Meinigen zahlreicher geworden und wir haben ein eigenes Lager in dem wir nicht nur Tafeln, sondern auch kochen, Ketten flechten, der Minne (Lyrik) fröhnen, sondern auch uns im Umgang mit dem Schwerte und dem Bogen uns weiter üben. Wir malen unsere Wandbehänge selber und haben uns zum Ziel gesetzt, auch das alte Schmiedehandwerk zu pflegen um unser kleines Lager mit kleinen nützlichen Dingen zu bereichern.

 

Baron-le-Baer

 

Freyherr Gerhard der Baer


Leider sind nicht viele der Erinnerungen erhalten geblieben, die von diesem für mich besenderen Tage, Zeugnis geben.


So gebe ihr Kunde, von deinem Begehr...

Fülle bitte diese Botschaft aus und schicke sie dann auf reisen,

auf das ich Kunde von euch erhalte...

 
 
 
 

Unteroffizier

der

Preussischen Leibhusaren